Samstag, 9. Dezember 2023

9. Dezember - am Weltenbaum

Diesen Morgen war Miro zeitig wach und schaute auf die Adventsuhr. Der Zeiger wies auf die 9. Es waren noch 15 Tage bis Weihnachten, allerdings würde das ohne den Mirolaus ein sehr trauriges Fest werden. So stand Miro flink auf und stellte fest, dass Mutzel noch schlief. Er ging in die Küche, nun stand er da. Wo waren die ganzen Sachen für das Frühstück? Zuerst suchte er in den Regalen nach den Tellern. Diese waren allerdings so weit oben, dass er fliegen musste. Er versuchte ganz leise 2 Teller zu nehmen, dabei kam er links mit seinem Flügel an die Tassen und es klirrte laut. Eine der Tassen stand ganz nah der Kante und kippelte.  Schnell fasste er sie noch mit seiner Kralle. Dabei rutschten ihm aber die Teller aus der anderen Hand und fielen herunter. Miro schloss die Augen und wartete, dass es gleich ganz laut schepperte, aber es passierte nichts. Vorsichtig öffnete er sein rechtes Auge und schaute nach unten. Die 2 Teller schwebten knapp über dem Boden. Da drehte er seinen Kopf und hinter ihm stand Mutzel und hatte mit einem Schwebezauber die Teller gerettet. Sie ließ sie auch gleich weiter zum Tisch fliegen und die Tasse aus Miros Kralle gleich noch dazu. „Guten Morgen Mutzel“ sagte der kleine Drache bedrückt, „ich wollte auch mal Frühstück machen, aber…“ Mutzel fing ihn auf, als er landete und streichelte ihm die Flügel, „Das ist lieb von dir, aber meine Küche ist viel zu klein für deine Flugexperimente, warum zauberst du nicht?“, fragte sie. Daran hatte der kleine Drache gar nicht gedacht.
Etwas später saßen beide am Küchentisch zwischen Himbeermarmelade auf Murmelbusch-Brötchen und Physalis-Pudding. Sie beratschlagten, wo Miro am Weltenbaum nach Hinweisen suchen könnte.
Mit seinem Rucksack und natürlich Schal und Mütze machte sich Miro auf die Flügel zum Weltenbaum.

Er flog lange über die miramagischen Täler hinweg, bevor er am Horizont den Baum der Bäume erblickte. Nun war es zum Glück nicht mehr weit. Als er dann endlich am Weltenbaum angekommen war, hörte er die wunderschöne leise Musik, die vom Baum ausging, wie kleine Glöckchen überall in den Blättern. Er landete sacht und genoss den Moment. Am Weltenbaum war das Wetter immer etwas anders als im Rest des Landes, hier war es angenehm, also legte er Mütze und Schal in seinen Rucksack. Gerade in diesem Moment hörte er, wie sich jemand hinter ihm
gerade hierher teleportierte. Er drehte sich um und da war eine Schamanin. Er legte den Kopf schief und schaute sie an. Da erkannte er die Schamanin und sagte: „Hallo LiSi, hab dich gar nicht gleich erkannt. Aber gut, dass ich dich hier treffe.“ Und so erzählte Miro der Schamanin vom Mirolaus und von allem was er bis jetzt erlebt hatte. LiSi überlegte, wo hier wohl ein Hinweis versteckt sein könnte. Sie fingen an zu suchen. Links oben bei den alten Säulen, die mittlerweile schon bewachsen waren, war nichts zu finden. Auch davor auf der kleinen Steingrompf-Insel hatten sie kein Glück. Sie beschlossen, auf der rechten Seite zu suchen. Der große Steindrache beschützte allerdings lieber das Stein-Ei als ein miramagisches Weihnachtsgeheimnis. Dann schauten sie auf der kleinen Kristallfarn-Insel. Im Sonnenlicht spiegelten sich ihre Gesichter in den Kristallen, die Zwei hatten richtig Spaß daran. Manchmal sah es so aus, als ob die Schamanin auf einmal einen halben Drachenkopf hätte. Während die Zwei schauten, fiel ihr Blick auf die magische Quelle vorn dem Weltenbaum. Seit einiger Zeit saß dort auch der weise Phönix. Miro flatterte direkt vor die Transformationsquelle und blickte den Phönix an. Er schien zu schlafen, aber sicher sein, konnte der Drache sich da nicht. LiSi kam hinterher. „Ob er schläft? Und wenn ja, wie wecke ich den denn?“ fragte Miro. LiSi erinnerte sich in diesem Moment an etwas. „Es kann sein, dass er nur erwacht, wenn jemand eine Transformation absolviert.“ „Oh“, sagte Miro, denn es fiel ihm gerade nicht anderes ein. Er schaute traurig: „Kennst du jemanden, der bald soweit ist?“, fragte er die Schamanin. „Nein, da muss ich mich erst ein bisschen umhören, aber da finden wir bestimmt jemanden!“, antwortete sie. Voller Hoffnung schaute Miro LiSi an und da erinnerte er sich noch an den Plan von Sienna. „Hast du am 13.schon was vor?“ fragte er und schaute sie bittend an. „Nein“, meinte LiSi und Miro erzählte ihr von der Überraschungsparty für Moosmutzel. Die Idee gefiel ihr und sie freute sich über die Einladung. Nun verabschiedeten sich beide voneinander und Miro trat seine Heimreise an.
Am Abend erzählte er Moosmutzel von dem Treffen mit LiSi und der Suche. Auch Mutzel kannte grad niemanden, der bald transformieren würde, aber auch sie würde die Ohren offenhalten und manchmal gab es auch einen Hinweis im miramagischen Talboten, den sie täglich las. Diesen Abend schaute Miro noch aus dem Fenster in das verschneite Dorf und den miramagischen Nachthimmel. Da sah er eine Sternschnuppe und wünschte sich ganz fest, dass sie bald jemanden finden würden, der genügend Erfahrung besaß, um transformieren zu können.

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