Donnerstag, 7. Dezember 2023

7. Dezember - Erlebnisse im Tal

Miro grübelte schon wieder früh am Morgen über das Rätsel um den Mirolaus. Heute, das hatte er sich fest vorgenommen, wollte er durch die miramagischen Täler fliegen und alle nach Hinweisen fragen, die er finden konnte. Mutzel packte ihm dafür einen Rucksack mit Proviant und legte ihm einen flauschig-warmen Schal um den Hals. Dann setzt sich Miro noch seine Wintermütze auf und wanderte los. Ab dem Dorfausgang schwang er seine Flügel und erhob sich in den miramagischen Himmel. Alles unter ihm wurde immer kleiner und er sah viele weihnachtlich-geschmückte Dörfer.
Auf einem der Wanderwege entdeckte er einen Händler. Miro landete direkt vor ihm. Eusebius richtete sofort stolz das Wort an ihn: „Gestatten, ich bin Eusebius und sammle Seltenes, wie wäre es mit einem Tausch? 11 einzigartige Pilze gegen 20 Rubine?“ Miro schüttelte den Kopf und wollte nach Hinweisen zu Mirolaus fragen, doch der Händler war nur an einem Tauschhandel interessiert und nicht an einem Gespräch. Eusebius hatte Miro schnell den Rücken zugedreht und da wusste der
kleine Drache, dass es besser war weiterzufliegen.
Nach ein paar Minuten hörte Miro einen lauten Knall und sah unter sich eine dicke Rauchwolke aufsteigen. Miro war sich sicher, dass konnte nur Nikodemus der Große sein. Und setzte zur Landung an. Der Meister der Verwandlung grüßte freundlich: „Lieber Miro, möchtest du mir bei meinem neuesten Trick helfen? Dafür müssten müsstest du mir 100 Manapilze, 100 Saatgutpilze, 100 Goldpilze und 100 Erfahrungspilze geben und ich kann dir zeigen, wie du eine mystische Festung herbeizaubern kannst.“ Miro blicke ihn mit seinen großen Augen an und wollte einfach nur nach dem Mirolaus fragen, doch Nikodemus war völlig in seine Zauberei vertieft. Enttäuscht zog der kleine Drache weiter.
Nicht weit entfernt entdeckte er eine blaue Spur auf dem Weg. Miro dachte nach. Sein Blick zog sich entlang der Spur und nicht weit entfernt sah er die blaue Rennschnecke. Flink war Miro bei ihr. „Hey du“, sagte sie, „du bist doch bestimmt ein Vielflieger in Drachenrennen. Dafür musst du aber immer gut vorbereitet sein und ich sage dir, die Sieger setzen auf Zauber. Wie wäre, wenn wir tauschen und zwar 2 Lärmschutzzauber gegen einen großen Regenerationszauber?“ Miro dachte nach, so ein Regenerationszauber war immer super praktisch und das Angebot der Rennschnecke war wirklich gut. Er nickte und die Zwei tauschten ihre Waren. Miro wollte gerade die Phiole mit der rosa Flüssigkeit einstecken, da fiel ihm ein, dass er die Rennschnecke noch nach dem Weihnachtsdrachen fragen wollte, doch sie war schon weitergekrochen. Also rief er ihr hinterher: Hallo, kannst du mir sagen, ob du etwas über den Mirolaus weißt?“ Die Rennschnecke drehte sich kurz zu ihm um, schüttelte aber den Kopf und kroch dann einfach weiter. So richtig konnte Miro sich nicht über seinen Tauschhandel freuen, aber er wollte nicht aufgeben. Er steckte die kleine Glasflasche ein und flog wieder los.
Diesmal musste er einen weiten Weg zurücklegen und er sah niemanden unter sich, da setzte er zur Landung an und wollte erst einmal eine Pause einlegen. Er setzte sich an einen Baum und packte ein paar Drachenkekse von Mutzel aus seinem Rucksack aus. Dann lehnte er sich an den Stamm und kaute, da raschelte es über ihm und er schaute den Stamm nach oben. Was war denn das? Der Baum hatte ja Augen. Miro drehte sich schnell um. Es war der weitgereiste Waldhüter, wie Miro ihn nun erkannte: „Knorrige Grüße“, sagte dieser zum Drachen, „ich brauche deine Hilfe, die Wälder sind der Schlüssel zum Leben und wir brauchen Nachwuchs. Kannst du mir 20 Sehgraspilzlinge geben und dafür bekommst du 50 Pflegepunkte für euren Dorfbaum?“ Miro wusste, wie wichtig es war, in diesem Fall zu helfen und kramte in seinem Rucksack. Für solche Notfälle hatte er immer ein paar Sehgraspilzlinge dabei. Er gab sie dem Waldhüter und dieser lächelte ihn an. Da sagte er: „Ich weiß, wonach du suchst.“ Miro war erstaunt. „Finde Mirella, sie wird dir bestimmt ein wenig weiterhelfen können“, raschelte es aus dem Blättern der Zauberbaumes. Miro wollte ihn noch etwas weiter befragen, aber der Waldhüter hatte seine Augen wieder geschlossen und sah erneut aus wie ein ganz einfacher Baum. Der kleine Drache überlegte, wie er Mirella finden könnte, dabei packte er alles wieder in seinen Rucksack und wanderte diesmal zu Fuß weiter.
Eine viertel Stunde später hörte er ein leises Summen hinter sich. Er drehte sich um und da stand Mirella. Warmherzig begrüßte sie ihn: „Die Miragie sei mit dir kleiner Drache. Ich bin Mirella, die Oberste des Miramagia-Rates. Das Schicksal der miramagischen Welt liegt in unseren Händen. Wir weben es und erschaffen die Zukunft. Gibst du mir dafür 105 Fliegenpilze?“ Miro war erst einmal völlig verwirrt. Er schaute sie an und sagte: „Ich habe leider keine, aber wenn du wartest, hole ich welche von Emma aus der Stadt.“ Mirella lächelte ihm freundlich zu. Miro ließ seinen Rucksack sinken und nahm nur ein paar Goldmünzen heraus. So schnell er konnte, flog er in die Stadt zu Emma. Diese öffnete gerade ihre Ladentür, um einmal alles rauszukehren. Eine Staubwolke kam Miro entgegen und er musste furchtbar husten. „Oh weh Miro, ich habe dich gar nicht kommen sehen.“ erwiderte Emma. „Emma … *hust* könntest du mir *hust* 105 *hust* Fliegenpilze verkaufen?“, fragte er. Die alte Hexe holte ihm sofort, was er brauchte und Miro schwebte hustend wieder davon.
Bei Mirella angekommen, war zum Glück alles wieder in Ordnung und er gab ihr die rot-weißen Pilze. Mirella bedankte sich bei ihm mit 100 Miragie und einem Hinweis. „Der Mirolaus wohnt gewöhnlich in einem eigenen Winterdorf mit seinen Helferlein. Den genauen Weg weiß ich nicht, aber es soll darüber am Weltenbaum etwas zu finden sein.
Miro wollte sich sogleich auf den Weg dorthin machen, als er bemerkte, dass die Sonne langsam unterging. Da beschloss er zurück nach Steinar zu fliegen.
Mutzel stand schon an der Tür und erwartete ihn. Sie kuschelte den kleinen Drachen in eine warme Decke und gab ihm eine Tasse Mirabellenpunsch zum Aufwärmen. Müde erzählte er ihr noch von seinen neuen Erkenntnissen, bevor er sich in sein Nest legte und schlief.

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