Mittwoch, 20. Dezember 2023

20. Dezember - Wunschzettel-Wünsche

 Am folgenden Tag erwachte Miro von einem lauten Schnarchen neben ihm. Er drehte sich zur Seite und sah den Mirolaus, der noch friedlich neben ihm schlief. Miro setzte sich auf und betrachtete ihn. So nah war er dem Weihnachtsdrachen noch nie gewesen. Nach einer Weile schlich er sich ganz leise zu Mutzel rüber und krabbelte auf ihr Bett. Die Hexe öffnete ihre Augen und schaute ihren kleinen Drachen liebevoll an, dann sprach leise sie zu ihm: „Du kannst wohl nicht mehr schlafen?“ Miro antwortete ihr: „Der Mirolaus schnarcht so laut.“ Da musste Moosmutzel kichern. „Dann lass uns leise aufstehen, wir können ja Frühstück machen“, schlug sie vor. Die Hexe schob ihre kuschelige Bettdecke zurück und dann begaben sich beide in die Küche. Leise zog sich Moosmutzel um und machte sich frisch für den Tag. Danach ließ sie Teller und Tassen zum Tisch schweben und mit viel Magie zauberte sie ein wundervolles weihnachtliches Frühstück. Heute gab es neben Himbeermarmelade auch Wildtraubengelee, außerdem noch Morgentauhonig und natürlich Murmelbuschbrötchen. Der Duft zog durch das komplette Haus und so wurde auch der Mirolaus wach. Noch nicht einmal richtig aufgestanden, leckte er sich schon die Lippen. Typisch Drachen, dachte Moosmutzel in diesem Moment.
Mit einer besonderen Zauberei ließ sie leise weihnachtliche Glöckchen-Musik erklingen und brachte noch für jeden eine heiße Schokolade an den Tisch. Alle ließen es sich schmecken.
Miro schaute immer wieder vorsichtig zum Mirolaus, traute sich aber nicht, ihn anzusprechen. Nach einer Weile, als alle satt und zufrieden waren, meldete sich der Weihnachtsdrache zu Wort: „Ich bin Euch wohl eine Erklärung schuldig“, meinte er. Miros Augen blickten ihn erwartungsvoll an. Da wurde er vom Mirolaus gefragt: „Was hast du dir denn alles gewünscht. Der kleine Drache sprang vom Stuhl und suchte in seinem Rucksack nach dem Wunschzettel. Als er ihn gefunden hatte, reichte er diesen dem Weihnachtsdrachen. „Mmh“, sagte er, „so viele Wünsche“ Miro schaute enttäuscht zu Mutzel, doch der Mirolaus sprach schon weiter: „Ach Miro, du bist nicht der Einzige und manche wünschen sich noch so viel mehr. Doch genau das ist mein Problem. Jedes Jahr werden die Wünsche immer größer und ausgefallener. Wie soll ich das alles schaffen? Meine Helferlein tun, was sie können, doch es geht einfach nicht mehr. Außerdem vergessen die Miramagianer das Wichtigste an Weihnachten und das ist doch die Liebe, oder?“ Moosmutzel nickte: „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, aber was willst du jetzt tun? Möchtest du wirklich, dass das Weihnachtsfest ausfällt?“ „Nein“, antwortete er, „es war auch keine gute Idee von mir, mich aus dem Staub zu machen. Doch ich wusste einfach keinen Ausweg mehr.“ Der Weihnachtsdrache schaute nach unten und dabei fiel Miros Blick auf seine Mütze. Die Bommel, dachte der kleine Drache und lief zu seinem Nest. Dort wühlte er wie wild drin rum: „Wo ist sie nur?“ murmelte er. Die anderen Zwei wunderten sich. Dann auf einmal hielt er sie stolz in
die Luft: „Schau mal, Mirolaus, ich habe letztens deine
Bommel hier vor unserem Haus gefunden.“ „Also hatte ich sie hier verloren“, sinnierte dieser. Das bat ihn Mutzel: „Gib mir deine Mütze, ich hole Nadel und Faden und repariere sie für dich.“ Gesagt, getan. Mutzel nähte ganz flink die Flauschekugel wieder an die Weihnachtsmütze und gab sie zurück. „Vielen Dank“, sagte der Mirolaus und sprach weiter, „ich weiß einfach nicht, was ich nun tun soll.“ Miro und Mutzel überlegten. Dann blickte Moosmutzel beide an: „Du sagtest, die Miramagianer haben vergessen, was Weihnachten wirklich bedeutet, vielleicht solltest du sie irgendwie daran erinnern?“ Der Mirolaus nickte: „Ich denke, ich sollte auch in mein Dorf zurückkehren.“ „Aber, es ist ein weiter und anstrengender Weg bis dorthin“, sagte Miro, „willst du nicht noch ein wenig bleiben?“ Der Weihnachtsdrache war gerührt von Miros Sorge und dem Angebot: „Nun gut, dann mache ich mich morgen auf die Reise“ „Darf ich mitkommen? Vielleicht kann ich dir helfen und Mutzel auch und…“, stammelte der kleine Drache und Mutzel tadelte ihn leicht: „Du hast ja viele Ideen, überfalle doch den Mirolaus nicht so damit.“ Doch der Weihnachtsdrache überlegte: „Es wäre gut, wenn ich viele fleißige Hände und Ideen hätte, damit es für alle noch ein schönes Fest wird.“
Miro trommelte alle Dörfler zusammen und erzählte ihnen die neuesten Neuigkeiten. Selbstverständlich wollte jeder von ihnen dazu beitragen, dass es doch noch schöne Feiertage werden. Opa 20 erklärte sich dazu bereit, im Dorf zu bleiben, den Dorfbaum zu gießen und alles für den Heiligen Abend vorzubereiten. Alle anderen würden den Mirolaus am kommenden Tag begleiten. 

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