21. Dezember - Rückkehr ins Winterdorf
Noch lange am Vorabend hatten die 2 Drachen und Mutzel
zusammengesessen und sich beratschlagt. Der Zeiger auf der Adventsuhr wanderte
dabei schon auf die 21 und da meinte Mutzel: „Ich glaube wir sollten zu Bett
gehen, wir haben morgen bestimmt viel zu tun.“ Es dauerte nicht lange, dann
waren auch alle Drei eingeschlafen.
Auch in dieser Nacht schnarchte es aus dem Gästenest neben
Miro und der kleine Drache konnte deshalb gar nicht schlafen. Er stand auf und
wanderte zu Mutzel und kuschelte sich ganz nah an sie. Dort war es leiser und
er konnte endlich zur Ruhe finden.
Am kommenden Morgen klopfte es laut an die Tür und
Liesl-Radiesl trat ins Haus. Moosmutzel rieb sich müde die Augen. „Schlaft ihr
etwa alle noch?“, fragte Liesl. Mutzel schaute neben sich, dass der kleine
Drache zu ihr gewandert war, hatte sie gar nicht mitbekommen. „Es war gestern
noch ein sehr langer Abend“, sagte sie nun zu Liesl. „Weißt du was, ich bringe
Euch schnell was zu essen rüber, damit wir dann loskönnen und du weckst die 2
Schlaf-Drachen.“ Genauso wurde es dann auch gemacht.
Bald konnten sich alle im Dorf sammeln und zur Abreise
bereit machen. Opa 20 verabschiedete sich von ihnen. „Seid ihr bereit zum
teleportieren und weiß jeder das genaue Ziel?“ fragte Digedag in die Runde.
Alle nickten und schon nach einem kurzen Moment waren sie im Winterdorf des
Weihnachtsdrachen angekommen. Es war ein einziges Gewusel um sie herum. Alle
Helferlein stapelten die Wunschzettel von links nach rechts und dann wieder von
vorn nach hinten. Sie schienen dabei aber nicht wirklich ein System zu verfolgen
oder sie änderten es ständig. Dann auf einmal erblickte eine von ihnen den
Mirolaus und jubelte laut. Da wurden auch alle anderen auf die Neuankömmlinge
aufmerksam. Sämtliche Feen flatterten zum Mirolaus und um ihn herum. Er
begrüßte jede einzelne von ihnen mit liebevollen Worten. Alle 6 Miramagianer
und Miro schauten staunend zu.
Als sich alles beruhigt hatte, machte der Weihnachtsdrache
eine kurze Bestandsaufnahme. Seine Helferlein hatten wirklich versucht Ordnung
in die vielen Wünsche zu bringen, aber das war ihnen überhaupt nicht gelungen
und so bat er sie, die Wunschzettel alphabetisch nach den Namen der Schreiber
zu sortieren. Die Feen flogen los und machten sich an die Arbeit. Dann winkte
er seinen Mitreisenden und lud sie zu sich ins Haus ein. Leider herrschte
drinnen eine gewissen Unordnung, dass es dem Mirolaus doch unangenehm war.
Mutzel und die anderen halfen schnell alles mit ein bisschen Magie wieder zu
regeln. Danach setzten sie sich gemeinsam an einen großen runden Tisch. „Was
machen wir nun mit den vielen Wünschen, erfüllen kann und möchte ich sie so
nicht“, begann der Weihnachtsdrache das Gespräch. „Und wenn du immer nur einen
der Wünsche erfüllst?“, fragte Liesl. „Das wäre eine Möglichkeit“, mischte sich
Kiwi ein, „doch welchen sollen wir dann aussuchen? Woher sollen wir wissen,
welches für denjenigen der wichtigste Wunsch war?“ Nun überlegten alle.
Währenddessen waren die Helferlein-Feen draußen unermüdlich am Räumen. „Der
eine Wunsch“, redete Sienna vor sich hin, „vielleicht steht der ja gar nicht so
auf den Zetteln.“ Da wurde der Mirolaus hellhörig und auch Mutzel bekam so
langsam eine Idee. Sie überlegte laut: „Wie oft wünschen wir uns Dinge, wie
neue Zauberutensilien oder Vorgartendekoration, aber eigentlich können wir uns
das alles selbst erarbeiten und verdienen. Aber gibt es nicht oft Wünsche, die
wir uns so gar nicht erfüllen können, die wir uns ganz tief im Herzen aber
ersehnen?“ „Du meinst also die Herzenswünsche der Miramagianer?“ fragte der
Weihnachtsdrache zurück. „Ja, sowas, wie Freude, Harmonie, Streit schlichten,
Zeit gemeinsam verbringen und noch viel mehr“, bestätigte Mutzel. „Aber wie
sollen wir das herausfinden?“, fragte Liesl die anderen. „Vielleicht mit einem
Zaubertrank oder einem Zauberspruch“, richtete Kiwi das Wort in die Runde.
„Gut“, sprach nun der Mirolaus, „bitte seid so lieb und macht Euch alle auf die
Suche nach einem passenden Zauber.“ Alle standen vom Tisch auf und verließen
das Haus. Der Mirolaus sah einen nach dem anderen an: „Wo wollt ihr suchen?“
„Ich denke, ich werde in mein Zauberlabor gehen“, sagte Digedag, denn ihr war
ja auch der Trank für das Sehgras vor ein paar Tagen gelungen. „Ich helfe dir
dabei“, bot Evchen ihr an. „Dann werden Liesl und ich die Bibliothek in der
Akademie durchstöbern“, schlug Sienna vor. Miro flatterte um alle herum: „Ich
möchte zum Weltenbaum, vielleicht kann uns der große Rat helfen!“ Kiwi und
Mutzel schauten sich kurz an und sagten gleichzeitig: „Wir kommen mit.“
Und so machten sich alle am nächsten Tag auf den Weg, um das
Weihnachtsfest zu retten.
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