19. Dezember - der Mirolaus
Schon im Traum suchte Miro nach dem Weihnachtsdrachen, doch
er fand ihn nirgends, immer wieder stieg er durch Mutzels Portal, doch alles
dahinter verschwamm vor seinen Augen. Er fauchte.
Miro schreckte hoch, sein Herz schlug heftig hinter seiner
Brust und sein Drachennest roch angekokelt: „Oh Mist“, rief er, „meine schöne
Lieblingsdecke.“ Moosmutzel kam auf ihn zu und sah das kleine Missgeschick. Mit
etwas Mana und einem kleinen Zauber konnte sie die Decke wieder reparieren. Da
stand Miro auf und umarmte sie herzlich. „Komm wir suchen jetzt den Mirolaus“,
sagte er. „Ohne Frühstück?“, fragte Moosmutzel. Der kleine Drache nahm seine
Hexe an der Hand und zog sie aus dem Haus. Unterwegs pflückte Mutzel noch
schnell 2 Karotten von ihrem Feld und reichte Miro eine davon. Sie gingen zum
Portal und Mutzel schaute ihren kleinen Drachen an. „In der Wolkenbibliothek
und der Traumwelt brauchen wir nicht zu suchen“, sagte sie. Aber Miro wiegte
den Kopf hin und her: „Können wir uns wirklich sicher sein?“, fragte er und Mutzel
musste ihm recht geben. Sie beschlossen mit der Traumwelt zu beginnen.
Dort angekommen, sah Mutzel noch alle Girlanden und
Luftballons von ihrem Geburtstag und lächelte, sie erinnerte sich gern an diese
Überraschung. Trotzdem wurde es Zeit, dass alles wieder in den Ursprungszustand
kam und da zauberte sie ein wenig. Nur die hübschen Plüsch-Drachen ließ sie
stehen, denn sie waren ja auch total niedlich. In der Zwischenzeit hatte Miro
jede noch so kleine Ecke untersucht, doch er hatte kein Glück. Mutzel nahm
seine Hand als sie fertig war und beide begaben sich in die Wolkenbibliothek.
Als sie ankamen, war aus den verschiedensten Ecken die Geräusche
der kleinen Gefährten zu hören. Sie freuten sich immer, wenn die Hexe kam und
Zeit für sie hatte. Zuerst ging sie zur kleinen Eule und dann weiter zu ihren 3
Katzen, Juno, Loki und Persephone, natürlich hatte sie auch noch Zeit für die
kleinen Wesen von Fareeja, Barra, das Feuerwesen, Lila, das Wasserwesen, Sila
das Windwesen und auch Garrak, das Erdwesen. Miro schaute sie schon ungeduldig
an, denn er hatte auch hier in der Zwischenzeit alles auf den Kopf gestellt.
„Nun gut“, sagte sie, „dann lass uns in die Wiesenwelt schauen.“
Wie ruhig und friedlich war es dort. Die kleinen Alraunen
schliefen gerade noch und da konnte Moosmutzel ihrem kleinen Drachen beim
Suchen helfen. Miro nahm sich den inneren Kreis vor der sich in den Bäumen
verbarg und Mutzel schaute außen. Der kleine Drache rannte rund um alle
Steintore und mitten durch sie hindurch. Nichts. Die Hexe schaute in derselben
Zeit an der Sitzecke und an der alten verwunschenen Weide, außerdem untersuchte
sie auch die Quelle des Bächleins, aber auch hier war nichts zu finden. Enttäuscht
ließ Miro den Kopf hängen, Mutzel legte ihre Hand auf seinen Kopf und munterte
ihn auf: „Wir haben doch noch 3 weitere Möglichkeiten, irgendwo werden wir ihn
finden!“
Und so begaben sie sich zur Wüstenwelt. Die 12 magischen
Sternzeichen leuchteten als sie diese Welt betraten und der kleine Drache
flitzte sofort in die alten Mauern und rief laut: „Mirolaus!“ Doch es kam keine
Antwort. Mutzels Blick wanderte zum Sand. Hier waren nirgends Spuren außer
ihren eigenen. „Er kann nicht hier sein“, meinte sie, „der Sand ist nur von
unseren Fußabdrücken gezeichnet.“ Das verstand Miro sehr gut und sie
teleportierten sich nun in die Eiswelt.
Moosmutzels Eiswelt war anders als andere, denn sie hatte es
mit einem Zauber geschafft, dass hier überall Gras wuchs. Die Hexe war außer in
der Weihnachtszeit keine große Freundin von Eis und Schnee. Auf dem Gras war
ein großes Wiesenlabyrinth angelegt, dass sie ab und zu für meditative Übungen
nutzte. Aus diesem Grund konnten die Zwei schon von weitem sehen, dass der
Weihnachtsdrache nicht an diesem Ort verweilte. Nun fehlte nur noch die
Seenwelt. Miro war aufgeregt, hoffentlich würden sie dort endlich den Mirolaus
finden. Moosmutzel begab sich mit Miro zum Portal und sie wechselten in die
Seenwelt.
Sie waren noch keine Minute angekommen, da entdeckte Miro den
Weihnachtsdrachen auf einem der Boote auf dem großen See. Auf einmal war er
ganz still. Er traute sich nicht nach dem Mirolaus zu rufen und schaute Mutzel
ganz schüchtern an. Da winkte Moosmutzel dem bärtigen Drachen zu. Ganz langsam
ruderte dieser sein Boot zum Steg. Mutzel nahm ihren Drachen an die Hand und
ging auch zur Anlegebrücke. Miro war total nervös. Damit hatte Mutzel gar nicht
gerechnet. Sie begrüßte freundlich den Weihnachtsdrachen: „Hallo lieber
Mirolaus, wir freuen uns, dass wir dich endlich gefunden haben!“ Der Mirolaus
antwortete ihnen: „Ihr habt mich also entdeckt, es war also doch nur eine Frage
der Zeit, bis das geschieht. Ich hatte gehofft, dass es länger dauert.“ Nun
platze Miro heraus: „Aber was wird denn mit Weihnachten, wenn du dich hier
versteckst?“, und dann liefen Tränen über seine Wangen. Da machte der
Weihnachtsdrache ein trauriges Gesicht: „Ich wollte nicht, dass irgendjemand
unglücklich ist, aber es ist mir einfach zu viel geworden.“ „Was hältst du
davon, wenn du erstmal mit zu mir in mein Haus kommst und dann kannst du uns
gern von deinen Sorgen erzählen“, bot Moosmutzel ihm an. Er nahm das Angebot
sehr gern an und alle Drei kehrten zurück nach Steinar und gingen in
Moosmutzels Anwesen. Beide Drachen setzten sich an den Tisch und die Hexe
zauberte für alle Mirabellenpunsch und stellte eine Schüssel ihrer
Weihnachtsplätzchen dazu. Still tranken sie und aßen die Kekse, dann räusperte
sich der Mirolaus: „Ich möchte Euch sehr gern erzählen, was mich bedrückt, doch
ich brauche noch etwas Zeit.“ Moosmutzel bot ihm an diese Nacht bei ihnen zu
bleiben, so könnten sie am nächsten Tag alles ganz in Ruhe klären.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen