Für die kommende Nacht hat Mutzel nochmal ihre Tastatur für Euch gequält und exklusiv für Euch präsentiere ich hier die Geschichte zu den Geisternächten!
Die bald kommenden Geisternächte warfen ihre Schatten
voraus. Jeden Abend zogen die magischen Nebel schon durch die miramagischen
Täler. Der Nebelschleier veränderte den Abstand der Welten zueinander.
Teleportieren war oft eine besondere Angelegenheit in dieser Zeit, denn es war
nicht sicher, ob ein Miramagianer dort ankam, wo er eigentlich hinwollte. Miro
saß am Abend am Fenster und schaute ins Dorf. Der Dunst waberte vor dem Glas entlang
und manchmal konnte er hindurch Geister anderer miramagischer Bewohner erahnen.
Der kleine Drache drehte seinen Kopf und schaute zu Mutzel,
die vor dem Kamin saß und im miramagischen Talboten blätterte. „Mutzel? Warum
sind die Geisternächste so besonders?“, wollte Miro gern wissen. Seine kleine
Hexe blickte von ihrer Zeitung hoch und überlegte. „Wie soll ich dir das
erklären“, begann sie, „wenn wir reisen in andere Dörfer oder die Stadt, können
wir unsere Füße nutzen oder du deine Flügel. Doch oft teleportieren wir lieber,
denn das geht viel schneller. Beim Teleportieren verschieben sich verschiedenen
Ebenen in kurzer Zeit und das ermöglicht uns den schnellen Ortswechsel. Die
Nebel in den Geisternächten verändern die Ebenen, es scheint, als wären sie
durchscheinend und damit ändert sich auch das Reisen. In der Nacht vom 31.
Oktober zum 1 November ist dieser Effekt am größten und deshalb ist das große
Fest immer für viele Überraschungen gut, denn du weißt nie, wo du beim Feiern
sein wirst.“ Miro wiegte seinen Kopf hin und her, er hatte bis jetzt noch nie
an der großen Party teilgenommen, aber dieses Jahr wollte er mit allen seinen
Freunden feiern.
Es kam der letzte Tag des Oktobers und der kleine Drache war
mächtig aufgeregt. Extra für das Fest hatte Mutzel ihm ein Geisterkostüm
genäht. Er fand es richtig super und lief schon am Tag damit durch das Haus und
rief öfter: „Buuuh!“ Moosmutzel machte ihm die Freude und erschrak auch ab und
zu ein wenig. Als die Dämmerung hereinbrach, kamen auch wieder die magischen
Nebel ins Tal und ins Dorf.
Mutzel hatte sich extra ihre besondere Hexenrobe in lila
angezogen mit dem hohen Kragen und ihre Harre waren hochgesteckt und mit
Spinnenklemmen fixiert. Als beide aus dem Haus traten, staunten sie über die
vielen wunderschönen Kürbislaternen und den verzauberten Dorfbaum. Heute trug
er kein Blätterkleid, sondern glitzernde Spinnennetze und auf ihm saßen 2 große
Eulen. Um ihn herum war ein Tisch aufgebaut mit den verschiedensten Speisen,
wie Kürbissuppe mit Türmchenkraut oder Schneeglöckchen im Blätterteigmantel.
Auch ein Fliegenpilzsaft durfte nicht fehlen. Er wurde für diesen Tag extra 2
Monate vorher angesetzt, denn die Fliegenpilze mussten in einem besonderen Sud
ziehen, um ihre giftige Wirkung zu verlieren. Alle Bewohner von Steinar hatten
sich schon eingefunden, jeder hatte sein Lieblingskostüm an. Zum Spaß setze
Kiwi auf einmal mit einem Narreteien-Zauber allen einen Kürbis auf den Kopf und
schon fingen sie an zu lachen. Ruckzuck hatten sich einige einen Geisterzauber
drübergelegt oder sich wieder entzaubert. Schon mit diesem Start versprach es
eine magische Nacht zu werden. „Buuh“, sagte Miro auf einmal direkt hinter
Sienna und Liesl und beide zuckten zusammen. „Hi hi“, freute er sich da und die
zwei Hexe mussten grinsen. Sie drückten ihm gleich einen Kürbiskeks und einen
Saft in die Hand. Miro leckte sich die Lippen und knusperte den Keks. Er
schloss die Augen. In diesem Moment waberte eine dicke Nebelwolke um ich herum.
Als er die Augen öffnete, erblickte er Eres und Domaris. Miro war verwundert und
drehte sich einmal im Kreis um sich herum. Er hatte den Dunst um sich herum
gespürt und auch ein leichtes Kribbeln und schon war er in einem völlig anderen
Dorf gelandet. Domaris bemerkte den kleinen Drachen und dass er etwas verwirrt
war. „Deine ersten Geisternächte, Miro?“, fragte sie. Er nickte. „Mach dir nix
draus, das erste Mal ist es immer komisch, aber lass dir davon den Spaß nicht
verderben!“ sprach sie noch und auf einmal war sie verschwunden. Miro riss vor
Schreck die Augen ganz weit auf und Eres begann zu lachen. Das Lachen war so
ansteckend, dass Miro auch damit begann. Irgendwie war es zwar lustig, aber
trotzdem wollte er lieber wieder nach Steinar. In dem Moment, als er sich
teleportieren wollte, verschwamm alles im Nebel. Rechts und links von ihm,
hörte er die verschiedensten Stimmen.
Als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war er in
West-Heidehusen gelandet und Goldschakal stand ganz in der Nähe. „Hallo Goldi,
weißt du, wie ich zurück nach Hause komme?“, fragte er ihn. Goldschakal winkte
ihm und antwortete: „Das ist doch nicht schwer, du musst einfach…“ Schon wieder
hatte eine Nebelschwade den kleinen Drachen mitgenommen. Miro war verwirrt,
denn wieder war er in einem anderen Dorf. Auf dem Ortsschild las er
Klein-Biberede und sah, dass dort Rübenwolf mit vielen anderen Miramagianern
feierte. Er ging auf sie zu und hoffte hier auf Hilfe. Als er ankam, wirbelte
es direkt neben ihm, eine Hexe tauchte auf und er erkannte zum Glück, dass es
Cristallina war. „Hallo“, sagte er zu ihr. „Hallo Miro“, grüßte sie zurück.
„Ich möchte wieder nach Hause, kannst du mir helfen?“, bat er sie. „Ich kann es
gern versuchen…“, begann sie ihren Satz und schon war sie wieder verschwunden.
So langsam wurde Miro traurig, er hatte sich doch ein freudiges Fest zusammen
mit seinem Mutzel gewünscht. Er stand mit Tränen in den Augen am Dorfrand und
schaute nur noch zu. Immer wieder riss ihn ein neuer Schleider in eine andere
Welt. Hin und her, er war völlig durcheinander. „Mutzel“, schniefte er leise
vor sich hin und da stand sie vor ihm. „Was ist denn los?“, fragte sie
liebevoll. „Ich möchte wieder nach Hause! Wie hast du mich gefunden?“, sprach
er leise. „Ich bin Goldschakal und Cristallina begegnet und beide haben mir von
deinem Heimweh erzählt. Da bin ich in mein Zauberlabor gegangen, habe mir einen
Schutzzauber gebraut und danach noch einen Suchzauber. Komm, ich bringe dich
nach Hause!“ Miro war unendlich froh, dass seine Lieblingshexe ihn gerettet hatte.
So viel Aufregung war doch ein bisschen viel für dein kleinen Drachen für eine
Nacht. Sie nahm Miro in die Arme und teleportierte mit ihm gemeinsam zurück.
Als sie in Steinar angekommen waren, schlief er tief und fest. Sie ging ins
Haus und legte ihn sanft in sein kleines kuscheliges Drachennest. Dann tropfte sie
ihm zur Sicherheit noch etwas vom Schutzzauber in den Mund und deckte ihn liebevoll
mit seiner Kuscheldecke zu. Jetzt konnte Miro friedlich tief und fest schlafen.
Ich hoffe Euch hat die Geschichte gefallen und ich wünsche Euch einen tollen Abend heute!!
gruselige Grüße Miro