Am Morgen des 24. Dezembers stand Mutzel schon früh in ihrer Küche, denn jeder aus dem Dorf brachte zum gemeinsamen Fest etwas zu Essen mit. Sie machte noch eine große Menge Plätzchen und dann sollte es auch noch ein leckerer Toffelchenauflauf sein. Miro öffnete seine Augen, denn sein Magen begann laut zu knurren. Dann roch er den köstlichen Duft der Kekse. Er stand auf und mopste sich einen aus der Schüssel, die auf dem Tisch stand. „Plätzchen zum Frühstück?“, fragte Mutzel, die die kleinen Drachenkrallen beim Mausen gesehen hatte. „Aber heute ist doch Weihnachten, da darf ich das ausnahmsweise mal“, entgegnete Miro. Moosmutzel stellte ihm noch ein wenig Tee hin.
Dann machte sich Miro auf den Weg zum Weihnachtsdrachen. Er
war sehr aufgeregt. Als er ankam, wartete der Mirolaus schon auf ihn: „Bist du
bereit, mein Freund?“ Der kleine Drache nickte so suchten sie alles zusammen.
Zuerst flogen sie das Tal des Windes an. Miro legte gleich
den Schneeflockenzauber über das ganze Tal: Er sagte: „Wenn der Schnee ganz
leise fällt, kommt Weihnachtsfrieden in die miramagische Welt. Er schwebt über
Berg und Tal, Freude und Harmonie sind nun überall“, und es fing an ganz sacht
und leise zu schneien. Es sah wunderschön aus. Beide steuerten das erste Dorf
an. Sie wussten, dass es hier oft Streit gab und so zauberte der Mirolaus den
Streitschlichtungszauber. Sie konnten beobachten wie die Miramagianer auf
einmal alle aus ihren Häusern kamen und sich gegenseitig umarmten.
Dann besuchten sie das nächste Dorf. Hier wohnte ein
einsamer Schamane allein. Der Weihnachtsdrache nutzte den Zauber für traurige
Seelen. Der Schamane verließ auf einmal sein Haus mit Sack und Pack und
siedelte um in ein anderes Dorf, wo Freunde wohnten und ihn schon lange gefragt
hatten, ob er zu ihnen ziehen möchte. Miro war begeistert, denn jeder
Miramagianer, dem sie halfen, hatte ein Lächeln auf dem Gesicht und sah einfach
nur glücklich aus. Als sie ihre Aufgaben in diesem Tal erledigt hatten, führte sie
ihre Weihnachtsreise weiter zum Tal der Steine. Auch hier gab es viele Dörfer
und viele Wünsche. In einem wohnte eine alte Hexe, die sehr krank war. Mit
Hilfe eines besonderen Zaubers konnte der Mirolaus ihr die Schmerzen lindern
und so konnte sie mit den anderen im Dorf den Weihnachtsabend verbringen. Im
Nachbardorf staunten die Schamanen und Magier einfach über den Schnee, denn
Weihnachten ohne diesen war nur halb so schön. Überall konnten die zwei Drachen
die Leute mit Kleinigkeiten beglücken. Es wurde Frieden geschlossen oder wieder
Zeit miteinander verbracht, statt einfach nur dicke Geschenke auszupacken. „Das
ist für mich der schönste Heilige Abend seit vielen Jahrzehnten, ich bin so
froh, dass ihr mich gefunden habt und dankbar für eure Hilfe“, sagte der
Mirolaus im Flug.
Viele Täler besuchten sie, bevor sie als letztes das
Sternbachtal anflogen. Sie hoben sich Steinar auf, um dort als letztes
hinzufliegen. Miro zauberte wieder den Schnee über das Tal und beobachtete
verzückt, wie die Flocken zu Boden tanzten. Als sie im Nachbardorf von Steinar
noch einen kleinen Streit beigelegt hatten, begaben sie sich auf den Weg zu
Miros zu Hause. Sie landeten sacht in Steinar, wo alles wunderbar geschmückt
war. Opa 20 hatte ganze Arbeit geleistet. Alle Dorfbewohner grüßten die 2
Drachen herzlich. Dann führten sie sie zur großen Weihnachtstafel, die sie
neben dem Dorf-Weihnachtsbaum aufgestellt hatten. Der Tisch bog sich vor
leckeren Speisen. Bevor sie sich setzten nahmen sich alle an den Händen und
sangen ein gemeinsames Weihnachtslied:
Sind die
Lichter anzaubert, Freude zieht in jeden Raum;
Weihnachtsfreude wird verkündet unter jedem Dorf-Weihnachtsbaum.
Leuchte, Licht mit hellem Schein, überall in Miramagia Freude sein!
Heilungszauber, Streit geschlichtet, alle nehmen sich an die Hand.
Jeder Miramagianer soll Freude haben überall im Mira- Land.
Leuchte, Licht mit hellem Schein, überall in Miramagia Freude sein!
Sind die Lichter angezaubert, rings ist jeder Raum erhellt;
Weihnachtsfriede wird verkündet, zieht hinaus in alle Welt.
Leuchte, Licht mit hellem Schein, überall in Miramagia soll Friede sein!
Dann setzten sie sich an den Tisch und es wurde fröhlich
geschmaust. Miros Augen leuchteten vor Freude, noch heller als die Lichter von
Weihnachtsbaum.
ENDE
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