13. Dezember - Die Geburtstagsüberraschung

Vor lauter Aufregung konnte Miro die halbe Nacht nicht schlafen, immer wieder schaute er auf die Adventsuhr, ob der Zeiger endlich zur 13 wandern würde, aber nichts geschah.
Irgendwann war er dann doch eingeschlafen.
Miros Nasenlöcher weiteten sich, irgendwas roch wieder einmal sowas von lecker. Er gähnte und öffnete die Augen. Mutzel saß am Küchentisch und trank anscheinend eine heiße Schokolade mit Zimt und Zapfenbuscharoma. Der kleine Drache räkelte sich und stand auf. Er lief zu Mutzel und sie nahm ihn hoch auf ihren Schoß und streichelte ihn abwesend. Irgendwas war komisch. Da sah er Sienna am Fenster hinter Mutzel winken und es fiel im prompt wieder ein. Mutzel hatte doch Geburtstag. Sienna legte ihren Zeigefinger an den Mund, um Miro zu verstehen zu geben, dass er noch nichts sagen sollte. „Darf ich auch was von deiner Schokolade kosten?“ fragte er. Mutzel schob ihm wortlos die Tasse hin. Sie schien traurig zu sein. Miro wollte ihr am liebsten um den Hals fallen und herzlich gratulieren, aber es sollte ja alles eine Überraschung sein. Dann rutschte er vorsichtig von ihrem Schoß und begab sich zur Tür. Moosmutzel stand auch von ihrem Platz auf und räumte ihre Tasse weg. Danach begann sie in ihrer Küche zu werkeln. Miro ging raus. Im Vorgarten warteten schon Sienna und alle anderen aus dem Dorf. Sie begannen im Schnee eine Spur zu legen, die genau zu Mutzels Portal zur Traumwelt führen sollte. Sienna beauftrage Miro, Moosmutzel dann von der komischen Spur zu erzählen, sobald alles fertig war. Zum Glück dauerte es gar nicht mehr lange und Miro konnte wieder zu seiner Hexe ins Haus gehen. „Du-u-u-u Mutzel?“, sagte er. Moosmutzel drehte sich zu ihm. Immer wenn er so anfing, war irgendwas los. „Da im Garten sind ganz viele Spuren, aber ich habe niemanden gesehen“, erzählte er. Moosmutzel wunderte sich, ging aber mit ihm gemeinsam im Garten nachschauen. Langsam verfolgten sie den Verlauf. Von Mutzels Haus verlief die Spur zum Dorfbaum und dann einmal um ihn herum, dann ging der Weg weiter zu Liesls Haus unten in der Mitte des Dorfes. Von dort aus ganz nach rechts zur Schamanenbehausung von Opa 20. Dann einmal rings um sein Feld herum, wo eine Menge Sehgras wuchs, und weiter zum Dorfausgang. Dort drehten sich die Fußspuren auf einmal rum und verliefen wieder zu Mutzels Feld. Die Hexe wunderte sich sehr, dann auf einmal endeten die Spuren direkt vor ihrem Portal. Sie schaute Miro an. Er versuchte ganz unschuldig zurückzublicken, aber es fiel ihm sehr schwer. „Gut, dann gehen wir mal in meine Wolkenbibliothek schauen“, sagte sie. Der kleine rote Drache folgte ihr. In ihrer Bibliothek war es angenehm ruhig wie immer, nur ihre kleinen Gefährten waren da. Sie ging zu allen hin und hatte für jeden etwas Futter und eine liebevolle Streicheleinheit, wie jeden Tag. Moosmutzel kratzte sich am Kopf. „Wollen wir mal zu meiner Traumwelt schauen?“, fragte sie Miro. Der nickte nur, denn er hatte echt Angst sich zu verraten.

Mit dem üblichen leisen Glöckchenklingeln wurden sie in der Traumwelt begrüßt. Doch auf einmal war aus allen Ecken ein „Herzlichen Glückwunsch, Moosmutzel“ zu hören. Die Hexe war total überrascht. Alle kamen auf sie zu und umarmten sie der Reihe nach und gratulierten ihr. Digedag, Kiwi, Liesl, Opa 20, Evchen und dann auch noch Domaris, Mencheres, Goldschakal und Faliflio und auch noch Cristallina. Das war eine Riesen-Überraschung. Mutzel schaute sich um, da fiel ihr auf, dass Sienna gar nicht dabei war. Da trat diese aus der Tür vom Traumhaus und vor ihr schwebte eine 2-stöckige Kristallfarntorte, sogar mit Mutzels Namen darauf. Damit hatte Mutzel erst recht nicht gerechnet und ihr traten Freudentränen aus den Augen. „Alles liebe zu deinem Ehrentag“, wünschte ihr dann auch noch Sienna. Dann kam Miro angeflattert und warf Mutzel bei seiner Umarmung fast noch um: „Lasst uns ins Haus gehen und feiern!“, rief er begeistert. Moosmutzel schaute gerührt in alle Ecken ihres Traumhauses, überall hingen Girlanden und Luftballons und auch die kuscheligen Drachenfreunde entdeckte sie. Ihre Augen leuchteten vor Freude. Dann sagte sie: „Ich dachte schon, ihr habt es vergessen.“ Sienna lächelte sie an: „Nein, wir doch nicht, aber dieses Jahr sollte es mal was ganz besonderes sein!“ Das war ihnen allen gelungen. Es war ein tolles Fest und die Torte schmeckte magisch. Miro flatterte von einem zum anderen, um sich fleißig streicheln zu lassen und natürlich um die neuesten Neuigkeiten alle mitzubekommen. Zum Abschluss des Tages verkündete dann Domaris froh, dass sie am folgenden Tag transformieren könnte und so war es für Miro der perfekte Tag, fast so schön wie vor drei Tagen, als er das Rennen gewonnen hatte. Er hoffte so sehr darauf, dass er dann mehr über den Verbleib vom Mirolaus herausfinden würde.