An diesem Morgen stand Mutzel schon lange in ihrer Küche und
kümmerte sich um ihre Kräutervorräte. Schon vor ein paar Wochen hatte sie
Zwinkerwurz, Wirbelfarn und Trauerblüten zum Trocknen in ihrem Lagerhaus
aufgehängt. Nun mussten sie gerebelt und in kleine Tontöpfe abgefüllt werden.
Miro schlummerte noch immer in seinem Nest, obwohl die Sonne schon hoch am
Himmel stand. Die kleine Hexe ließ ihn allerdings schlafen, denn der gestrige
Tag hatte ihn doch sehr angestrengt.
Gerade als sie leise den letzten Deckel auf einen der
Tontöpfe legte, gähnte es lautstark aus der Ecke. Da wackelten zwei Ohren im
Nest, bevor dann auch zwei Augen und eine rote Nase daraus hervorschauten.
„Guten Morgen, Mutzel“, sagte der kleine Drache.
„Guten Morgen Miro,
hast du gut geschlafen?“, fragte Mutzel. Miro nickte und stand auf. Auf dem
Küchentisch stand ein Teller mit duftenden Murmelbusch-Brötchen, Moosmutzels Himbeermarmelade
und eine Tasse miramagischer Traumtee. Miro blickte Moosmutzel an. „Hast du
schon gegessen?“, wollte er wissen. Mutzel antwortete ihm freundlich: „Ach
Miro, es ist doch schon fast Mittagszeit, ich bereite grad den
Toffelchen-Auflauf vor.“ Da hüpfte Miro auf seinen Stuhl: „Wieso hast du mich
nicht geweckt? Ich muss doch zum Weltenbaum!“, erkundigte er sich vorwurfsvoll
und stopfte sich schon den ersten Bissen in den Mund. Mutzel lächelte: „Du
warst doch
so müde gestern Abend.“ Miro schmatze vor sich hin und währenddessen
schnitt Mutzel die Schlüsselknollen und putzte die Toffelchen. „Miro, könntest
du für mich heute den Dorfbaum gießen?“ fragte sie ihn. Miro pickte die letzten
Krümel von seinem Teller und leckte sich die Lippen. „Für
Toffelchen
dich doch immer!“, antwortete er und ging zur Tür. Er schnupperte die
kalte Winterluft und nahm sich daraufhin lieber Mütze und Schal mit. Dann lief
er zum Dorfbaum. Gerade als er die Gießkanne in der Hand hielt, kam Sienna auf
ihn zu, sie war die dritte Hexe in Steinar. „Hallo Miro, lange nicht gesehen!“,
meinte sie. Miro hatte ihr natürlich gleich eine Menge zu erzählen. Auch Sienna
hatte die leeren Schuhe vor 2 Tagen bemerkt. Doch sie hatte eigentlich ein ganz
anderes Anliegen an den kleinen
Drachen. „Sag mal Miro, weißt du, was in 5 Tagen ist?“ fragte sie.
Miro machte große Augen, sein Blick wanderte zum Dorfadventskalender und er
überlegte laut: „Kommt denn da schon der Mirolaus?“ Sienna schüttelte heftig
den Kopf. „Nein, Mutzel hat doch da Geburtstag. Wollen wir eine
Überraschungsparty für sie machen? Wir könnten ein paar andere Miramagianer
einladen und Mutzels Traumwelt schmücken. Was denkst du?“ Miro hüpfte vor
Freude und antwortete: „Das ist eine klasse Idee!“ Nun waren die Zwei völlig im
Vorbereitungsfieber und planten fleißig. Erstmal überlegten sie, wen sie alles
einladen wollten. Auf jeden Fall alle aus ihrem eigenen Dörfchen Steinar, das
waren Liesl-Radiesl, Kiwi0707, Opa 20, Evchen und auch Digedag. Dann natürlich
noch andere Freunde aus den Nachbardörfern, wie Domaris, Mencheres, Faliflio,
LiSi und Goldschakal und mal sehen, wer ihnen noch alles einfallen würde.
Sienna beschloss, die Einladungen für die Dorfmitbewohner zu schreiben und Miro
wollte sich um die übrigen Gäste kümmern. Das konnte er mit seinem Ausflug zum
Weltenbaum verbinden. Allerdings würde er erst am kommenden Tag aufbrechen,
damit er dafür auch genügend Zeit hat. Sienna bat Miro zusätzlich noch in die
Stadt zu fliegen, um die Zutaten für eine Kristallfarntorte zu holen. Diese
wollte Sienna als besondere Überraschung zu Mutzels Geburtstagsfest backen. Mit
der Planung verbrachten Miro und Sienna den kompletten Nachmittag. Die Zeit
verging wie beim Drachenrennen und schon bald wanderte die Sonne wieder Richtung
Horizont.
Am Abend kam Miro quietschvergnügt zurück zu Mutzel. Die
Hexe hatte schon den Tisch gedeckt und als sie den Toffelchen-Auflauf aus dem
Ofen holte, wurde Miro ganz blass. Da hatte er vor lauter Planung das
Mittagessen mit seiner Lieblingshexe vergessen. Er schaute sie mit großen
traurigen Augen an. Aber Mutzel sagte: „Ach Miro, das ist nicht schlimm, ich
habe doch vom Fenster gesehen, dass du Sienna getroffen hast und anscheinend
hattet ihr eine Menge zu erzählen. Da habe ich mit dem Essen einfach bis heute
Abend gewartet.“ Hatte er ein Glück, sein Mutzel war ihm nicht böse. So
verbrachten die Zwei noch einen gemütlichen Abend zusammen.
Toffelchen |
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